Wie Urlaub mit Allergie und Anaphylaxie gelingen kann
In aller Kürze:
Hier findest du Anregungen und Gedanken dazu, wie du Urlaub trotz und mit Nahrungsmittelallergien so gestalten kannst, dass er für möglichst ALLE Familienmitglieder möglichst erholsam wird!
Hier auch zum Anhören im Nuss-Knacker-Podcast:
Urlaubsplanung: Wohin soll’s gehen?
Weißt du schon, wohin es dieses Jahr im Sommerurlaub gehen soll?
Was eigentlich eine ganz normale Frage am Jahresanfang ist, hat sich in den letzten 2 Jahren schwierig aufgrund der vielen Pandemie-Unwägbarkeiten als etwas schwierig dargestellt. Auch aktuell fällt es mir persönlich etwas schwer, über das „Luxus-Thema“ Urlaub zu schreiben, während Putins Angriffs-Krieg auf die Ukraine läuft und hundertausende Mütter und Kinder auf der Flucht sind – da bekommt „Reisen“ eine ganz andere Bedeutung…
Dennoch möchte ich das Thema aufgreifen, denn bei der Urlaubsplanung mit Nahrungsmittelallergien sind ein paar mehr Aspekte zu beachten als „wohin soll’s gehen?“ – vor allem:
- Wie läuft die Verpflegung im Urlaub ab?
- Wie wäre die Notfallversorgung im Falle einer anaphylaktischen Reaktion?
Was bedeutet Urlaub für dich?
Brauchst du vielleicht einen bestimmten Ort, der sich nach Urlaub anfühlt, z.B. die Berge oder das Meer?
Möchtest du in Deutschland bleiben, weil du da alles kennst, die Sprache sprichst und weißt, welche Lebensmittel du einkaufen kannst?
Oder möchtest du auf jeden Fall ins Ausland, bleibst aber vielleicht gern innerhalb der EU, weil in allen EU-Ländern die gleichen Regeln für die Allergendeklaration gelten?
Wählst du ein Land, dessen Sprache du sprechen kannst?
Bedeutet Urlaub ist für dich, möglichst weit weg zu reisen, z.B. in die USA, in asiatische Länder, in die Karibik…?
Anreise: Auto, Flugzeug, Schiff?
Wenn ein Wunschziel feststeht, ist die Frage: Wie kommt man dahin?
Fährt man mit dem Auto oder Wohnmobil oder mit der Bahn?
Oder fliegt man mit dem Flugzeug?
Oder wäre man lieber mit dem Schiff unterwegs?
Oder gehörst du zu den Wanderern oder Rad-Wanderern?
Je nach Verkehrsmittel gibt es Diverses in Bezug auf die Verpflegung und die Sicherheit unterwegs zu bedenken.
Was bedeutet Erholung für dich?
Das ist doch eigentlich die wichtigste Frage, die über allem stehen sollte: Was bedeutet eigentlich Erholung, auf die Allergie-Thematik bezogen?
Bedeutet Erholung, dass du möglichst nichts machen musst, was sonst an alltäglicher Care-Arbeit anfällt – vor allem nicht kochen? Genießt du es, dich an einen gedeckten Tisch zu setzen, dich am Buffet zu bedienen, dich kulinarisch verwöhnen zu lassen?
Oder bedeutet Erholung für dich Entspannung in dem Sinne, dass du dir keine Gedanken um die Allergie machen und über das Zutatenlesen beim Lebensmittel-Einkauf nicht ständig Mahlzeiten abklären musst?
Was für die einen Erholung im Sinne von „nicht kochen“ bedeutet, kann für andere puren Stress bedeuten, weil man sich unsicher oder „ausgeliefert“ fühlt.
Fremdverpflegung oder Selbstversorger?
Aus diesen Überlegungen leitet sich ab, welche Art von Urlaub eher geeignet ist: Fremdverpfleger- oder Selbstverpfleger-Urlaub.
Fremdverpfleger-Urlaub: Hotel, Club, Kreuzfahrt…
…bedeutet, sich am besten schon vor der Auswahl und eventuellen Buchung, und dann nochmal vor der Anreise mit dem Hotel oder dem Anbieter in Verbindung zu setzen. Bei der Ankunft sollte dann nochmal vor Ort mit der Küchenleitung die Verpflegung abgeklärt werden.
Je nach Anbieter und Allergien kann das tatsächlich gut klappen, denn (große) Hotels, Clubs und vor allem Kreuzfahrt-Anbieter stellen sich nach und nach immer mehr auf Allergiker ein. Allerdings kann es auch hier passieren, dass man unter „Allergie“ automatisch „gluten- und lactosefrei“ versteht und es darüber hinaus schwierig wird. Das gilt es, im Vorfeld schon abzuklären, um vor Ort Enttäuschungen vorzubeugen. Generell trägt man bei Fremdverpflegung und Buffets immer ein höheres Risiko an Kreuzkontamination („Spuren“) und muss dementsprechend immer wieder nachfragen selbst wachsam sein.
Selbstverpfleger-Urlaub: Ferienhaus, Ferienwohnung, Camping, Aparthotel…
Wer dieses erhöhte Risiko nicht möchte, ist besser im Selbstverpfleger-Urlaub aufgehoben.
Hier hat man seinen Grundstock an Lebensmitteln dabei, kauft vor Ort selbst ein und bereitet alles selbst zu. Eventuell hat man sogar noch ein paar praktische Geräte dabei – Thermomix oder andere Multifunktions-Küchenmaschinen, einen Toaster usw. Auch im Selbstverpfleger-Urlaub kann man ja mal Essen gehen, wenn man das möchte.
Länderspezifische Allergendeklaration
Ob Fremd- oder Selbstverpflegung: Es ist wichtig, die Allergendeklaration des jeweiligen Landes zu kennen und sich in der Landessprache verständigen zu können. Alle EU-Länder haben prinzipiell die gleiche Kennzeichnungspflicht.
Hilfreich sind z.B. das europäische 👉Allergiewörterbuch oder der DAAB-Sprachführer für Allergiker auf Reisen.
Notfallmanagement, Handgepäck, Verpflegung abklären
Wie du im Einzelnen konkret vorgehen kannst, dazu biete ich detaillierte Hilfestellung im 👉Online-Workshop „Schönen Urlaub! Reisen mit Nahrungsmittelallergien und Anaphylaxie-Risiko“ am 21.03.22, zu dem ich dich herzlich einlade!
Herzlichst
Kristina Schmidt
P.S. Kann Spuren von Wissen enthalten!
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